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Liquid Tension Experiment: LTE 2 (Review)

Artist:

Liquid Tension Experiment

Liquid Tension Experiment: LTE 2
Album:

LTE 2

Medium: CD
Stil:

Instrumental Progressive Metal

Label: Magna Carta
Spieldauer: 73:59
Erschienen: 1999
Website: [Link]

Das Experiment geht in die zweite Runde. Nachdem Dream Theater 1997 von ihrer Plattenfirma in eine kommerziellere Ecke gedrückt worden waren, brauchten Mike Portnoy (dr) und John Petrucci (g) wohl ein wenig Ausgleichssport und formierten sich gemeinsam mit Jordan Rudess (k, ex-Dixie Dregs) und Basslegende Tony Levin (King Crimson, ex-Alles) zum LIQUID TENSION EXPERIMENT, um innerhalb einer Woche satte 74 Minuten Musik (davon 30 minuten Improvisation) zu schreiben, aufzunehmen und abzumischen.

Für "LTE 2" hat man sich immerhin zwei Wochen Zeit genommen, die Scheibe ist genauso lang und enthält einen ähnlich hohen Anteil an qualitativ hochwertigem Gedudel, aber nach diversen Durchläufen drängt sich der Eindruck auf, dass die zusätzliche Woche den fünf wirklichen Kompositionen gutgetan hat. Die Ideendichte wurde erstaunlicherweise um ein sattes Quantum erhöht, die Arrangements wirken nochmals eine Spur raffinierter.

Acid Rain, der schnellste und trotzdem eingängigste Song der CD, besticht durch furioses Drumming und heftige Überschallriffs der Herren Petrucci und Levin (letzterer gibt zu, dass er vor dem Studioaufenthalt für solche Songs Geschwindigkeit geübt hat), Biaxident weiß durch Rudess´ perlende Pianoläufe und Petrucci´s melodische Soli zu begeistern. Nach Another Dimension (ungewohnt düsteres Riffing, geniales Akustikgitarren/Akkordeon-Duett), folgt das Highlight des Albums: When The Water Breaks ist eine 17-minütige Achterbahnfahrt durch sämtliche Stimmungen und Stile und der technischste Song, den ich jemals gehört habe. Allein die letzten zwei Minuten enthalten schätzungsweise mehr Taktwechsel als Dream Theater´s "Metropolis". Dennoch bleibt immer noch Zeit für Ohrwürmer (Wer behauptet, Petrucci spiele ohne Gefühl, möge sich die Minuten 2-4 zu Gemüte führen), Soundexperimente (Rudess sollte es mal mit Filmmusik versuchen, einige Keyboards im Mittelteil erinnern an ältere Hans Zimmer-Soundtracks) und schräge Effekte (der Babyschrei markiert die Stelle, an der Petrucci die Aufnahmen unterbrach, um bei der Geburt seiner Tochter dabeizusein, daher auch der Songtitel). Dennoch braucht es Wochen, bis sich einem dieses Monument vollends erschließt. Vielleicht deshalb haben LTE das Piano/Klampfenduett Hourglass als Ausgleich mit aufs Album genommen.

Jens Erfurth

Gast-Rezensent (Info) (Review 6931x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Acid rain
  • Biaxident
  • 914
  • Another dimension
  • When the water breaks
  • Chewbacca
  • Liquid dreams
  • Hourglass

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Beinemann
gepostet am: 09.01.2019

User-Wertung:
15 Punkte

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